Cochlea-Implantat

Cochlea-Implantat ermöglicht Sprachverstehen bei intaktem Hörnerv

Das Cochlea-Implantat oder kurz CI ist eine elektronische Innenohr-Prothese, die Menschen mit Gehörlosigkeit Höreindrücke übermittelt. Wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichend helfen und der Hörnerv intakt ist, kann ein CI die Funktion des Innenohrs übernehmen. Kinder können heute bereits im ersten Lebensjahr mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden und haben dann die Chance, Sprache auf normalem Weg zu erlernen. Menschen, die nach dem Spracherwerb ertaubt sind, erhalten durch die CI-Operation die Möglichkeit, ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Generell gilt, dass die Operation unabhängig vom Alter so früh wie möglich nach einer Ertaubung durchgeführt werden sollte. Mit beidseitiger Versorgung ist auch räumliches Hören möglich. In vielen Fällen kann heute bei noch vorhandenem Hörvermögen gehörerhaltend operiert werden. Auch ist in bestimmten Fällen eine kombinierte Ausstattung mit einseitigem Hörgerät und einseitigem CI Erfolg versprechend. Ob ein Cochlea-Implantat geeignet ist, stellen Hals-Nasen-Ohren-Ärzte mittels diagnostischer Untersuchungen fest. Sie beraten auch bezüglich weiterer Indikatoren, die für den Therapieerfolg ausschlaggebend sein können.

 

Cochlea-Implantat: Das Deutsche Taubblindenwerk informiert und berät über Hilfen und Angebote

Das CI ist ein Hilfsmittel, um Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und sie in die Gesellschaft zu integrieren. Das Implantat kommuniziert drahtlos mit einem externen Mikrofon und einem digitalen Sprachprozessor, die hinter der Ohrmuschel platziert werden. Nach dem Spracherwerb ertaubte Menschen benötigen Motivation und Disziplin beim anschließenden individuellen Hörtraining, denn das Gehirn muss lernen, die ankommenden Signale neu zu entschlüsseln. Dabei werden Geräusche identifiziert und die auditiven Fähigkeiten trainiert, um Sprache zu verstehen – auch wenn Störgeräusche vorhanden sind. Die benötigte Dauer des Trainings ist – wie beim Fremdsprachenerwerb – von individuellen Faktoren abhängig. Diesen Prozess begleiten Ärzte und Therapeuten, aber auch die Familie ist ein wichtiger Bestandteil des Hörtrainings.

 

Bei Fragen rund um das Thema Cochlea-Implantat ist das Deutsche Taubblindenwerk eine erste Beratungsstelle, die Informationen über das CI bereitstellt. Es bietet Menschen mit Hörsehbehinderung und auch denjenigen, die unter Taubblindheit leiden, die benötigte Unterstützung, sodass sie ihren Alltag meistern können. Egal, ob das CHARGE-Syndrom, das Usher-Syndrom oder eine andere Ursache vorliegt: Wir unterstützen und fördern Betroffene, damit sie wieder an Lebensqualität gewinnen. Deshalb klären wir beispielsweise in puncto Cochlea-Implantat über Angebote und Hilfe umfassend auf. Dabei verfolgen wir ein ganzheitliches Konzept und haben dafür ein Netzwerk aus Kooperationen aufgebaut. Nutzen Sie unser vielfältiges Angebot und nehmen Sie ganz einfach zu uns Kontakt auf.