Zu Gast in Afrika: Deutsches Taubblindenwerk auf der 1. Africa Conference von Deafblind International (DbI)

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HANNOVER/FISCHBECK, Juni 2022. Vom 12. bis 14. Mai 2022 fand die 1. DbI Africa Conference im Kenya Institute of Special Education (KISE) in Nairobi statt. Auch das Deutsche Taubblindenwerk war gern der Einladung von Deafblind International gefolgt und mit vier Mitarbeiter*innen nach Kenia gereist. So vertraten Anna Henatsch, Melissa Glomb, Vikram Choudhary und Volker Biewald das Deutsche Taubblindenwerk. Ergänzt wurde die „Deutsche Delegation“ von Jana Martin, Nikolauspflege, die gemeinsam mit Melissa Glomb das Projekt „Wege in den Beruf“ vor Ort vertrat.

Herzliche Atmosphäre – wissenswerte Inhalte

„Karibu Sana - Herzlich Willkommen“ hieß es auch für unsere Reise-Gruppe, die wie alle Konferenz-Teilnehmer auf das herzlichste begrüßt wurden. Dr. Kiogora, Direktor des KISE, und sein Team willkommen geheißen. Die Atmosphäre am Veranstaltungsort war von einer fröhlichen Offenheit geprägt, die das Zusammenkommen und den Austausch untereinander beförderten und für eine gute Stimmung während der gesamten Tagung sorgte.

Neben Fachvorträgen von namhaften Referenten aus aller Welt konnten sich die Teilnehmer an zahlreichen Infoständen informieren und umliegende Einrichtungen für Menschen mit Taubblindheit/ Hörsehbehinderung besuchen. Besonders beeindruckt zeigte sich das deutsche Team von der Kilimani Primary Schule, die sich mit einer eigenen Abteilung besonders für Kinder mit Hörsehbehinderung engagiert.

Auch das DTW präsentierte sich in Kenya mit einem Infostand mit englischsprachigem Material und stellte seine Arbeit als eine der größten Facheinrichtungen für Taubblindheit in Europa vor.

An den drei Konferenz-Tagen erfuhr das interessierte Fachpublikum den neuesten wissenschaftlichen Forschungsstand. So wurden Ergebnisse von Qualitativen Studien präsentiert, neueste Erkenntnisse der Diagnostik und im Bereich der Hilfsmittel geteilt und die verschiedenen Ansätze der Taubblinden-Pädagogik vorgestellt.

Einige Beispiele für Fachvorträge:

  • An Analysis of Factors That Promote Transition of Learners With Deafblindness To Independent Living, Dr. Everline Nyokabi, Prof. Peter Oracha
  • Hand-under-hand Touch – More than a technique
  • Wanda Frederiks, Niederlande; Ingrid Korenstra, Niederlande
  • Life Long Learning: Child Guided Strategies (CGS) in Daily Practice; Trees van Nunen, Eline Heppe
  • How an intervention on the tactile bodily modality can improve communication: A case study of a girl with congenital deafblindness in Zambia, Hellen Shakele, Zambia

Internationales Netzwerk und künftige Kooperationen

Zu den wichtigsten Zielen der Konferenz gehörte es auch, weltweite Kontakte zu knüpfen, Wissen zu transferieren, Erfahrungen auszutauschen und das internationale Netzwerk in der Taubblinden-Community auszubauen. So soll künftig noch enger mit Einrichtungen wie Kentalis (NL), Visio (NL) aber auch der Nida Society (EGY) zusammengearbeitet werden. Begegnungen wie mit Prof. Juvenalis B. Asantemungu von der Archbishop Mihayo University College of Tabora oder David Munyendo von dem Kenianischen Institut der CMB (Christian Blind Mission) halfen dabei, den Weg für einen künftigen Austausch zu ebnen. Gegenseitige Einladungen zu Fachtagungen und zu Besuchen in den Einrichtungen wurden bereits ausgesprochen.

Nach der dreitägigen Konferenz blieb noch genug Zeit, Land und Leute kennenzulernen und unvergessliche Eindrücke mitzunehmen. Der Dank des gesamten Teams geht an den Ausrichter Deafblind International (DbI), an die namhaften Referent*innen und die Taubblinden-Community aus aller Welt, an internationale Kolleg*innen und an das wunderbare Gastgeberland Kenya!

Vielen Dank – Asante sana!