FISCHBECK, 13. Juni 2022. Endlich ist es wieder soweit – nach zwei Jahren Pause lädt das Deutsche Taubblindenwerk in Fischbeck ein zum Tag der offenen Tür! Am Sonntag, 19. Juni 2022, sind Tür und Tor von am Pötzer Kirchweg in 31840 Hess. Oldendorf/Fischbeck von 11.30 Uhr bis 17.00 Uhr für interessierte Besucher geöffnet.
Diese werden gebeten, folgende Besonderheit unbedingt zu beachten:
Alle Gäste müssen ausnahmslos einen tagesaktuellen Corona-Test vorweisen, um eingelassen zu werden, denn für alle sozialen Einrichtungen gelten aktuell immer noch besondere Hygienevorschriften!
In allen geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht.
Mit einer Kurzandacht startet um 11.45 Uhr das Fest. In der Turnhalle wartet die Fotoausstellung „30 + 2“, die Werkstatt ist für informative Rundgänge geöffnet. Nebenan findet ein Basar mit in der hauseigenen Gärtnerei großgezogenen Beet- und Balkonpflanzen, Küchenkräutern, Gemüse-, Chili- und Salatpflanzen statt sowie der Verkauf von Glasschmuck und Dekoartikeln. Zeitgleich wird der Werkstattladen an der Zentralstraße 12 von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet sein. Über die Arbeit des Taubblindenwerks geben Betreuungsdienstleiterin Jutta Hennies und ihre Kollegen gern Auskunft.
Das Hannoveraner Figurentheater „die complizen“ führt das Stück „mutig, mutig“ für Kinder auf, auf die auch eine Hüpfburg, eine Rallye und weitere Spielaktivitäten warten. Der Gebärdenchor des DTW Hannover wird Lieder in Gebärdensprache „übersetzen“. Für musikalische Unterhaltung sorgen die Oldie-Band „Youngtimers“ und die Trommelgruppe „Gentle Lions“.
Das Bezahlsystem gestaltet sich einfach: Am Eingang der Einrichtung und an ausgewiesenen Plätzen können die Gäste Wertmarken kaufen und auf dem Festgelände einlösen.
Über das Deutsche Taubblindenwerk in Fischbeck
Menschen ein ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechendes selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen – das war und ist Aufgabe und Ziel des Deutschen Taubblindenwerks. 1990 bezogen die ersten 18 Bewohner sowie 23 Mitarbeiter drei der zehn errichten Wohnhäuser im neugebauten Taubblindenwerk am Standort Pötzer Kirchweg in Fischbeck. Nur wenige Monate später konnten die Hörsehbehinderten, Schulabgänger aus der Taubblindeneinrichtung in Hannover, ihre Arbeit in der Werkstatt, Gärtnerei und einer Fördergruppe aufnehmen. Mehrfach ist das Deutsche Taubblindenwerk Fischbeck in den vergangenen 32 Jahren erweitert worden: um Wohnheime mit sogenannter Tagesstruktur oder die großzügige Sporthalle, das Therapie- und Bewegungsbad sowie den Landhof in der Zentralstraße.
Heute wohnen, leben und arbeiten dort knapp 130 mehrfachbehinderte Menschen. „Es handelt sich dabei um Frauen und Männer im Erwachsenenalter, die zugleich vollständig blind oder taub sind oder deren Beeinträchtigung des Sehens oder Hörens die Kommunikation und Erfassung der Außenwelt sehr erschwert. Für eine möglichst eigenständige Lebensgestaltung ist dieser Personenkreis deshalb auf eine nach taubblindenspezifischen Erfordernissen gestaltete Umwelt angewiesen“, erklärt Jutta Hennies und ergänzt: „Zusätzlich sind die betreuten Menschen in ihrer kognitiven und emotionalen Entwicklung aufgrund ihrer oft schon von Geburt an bestehenden Wahrnehmungsdefizite eingeschränkt.“ Die Betreuungsdienstleiterin setzt hinzu: „Die therapeutischen Inhalte der Betreuung und Begleitung haben sich stetig weiterentwickelt. Regelmäßig nehmen unsere Teams an Fortbildungen und Schulungen zu verschiedensten Themen teil, um die Qualität unserer Arbeit zu stärken und zu optimieren.“ Mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das DTW Fischbeck einer der größten Arbeitgeber im Hessisch Oldendorfer Stadtgebiet.
Wie eng und vertraut dabei das Miteinander von Bewohnern und Mitarbeitern ist, hält der Dokumentarfilm „Unser Dorf” eindrucksvoll fest, der beim Tag der offenen Tür im Pausenraum der Werkstatt gezeigt wird.
