Bezugsobjekte – Orientierungspunkte für Taubblinde

Bezugsobjekte sind Objekte, denen eine bestimmte Bedeutung zugewiesen wurde. Sie stehen repräsentativ für eine Person, eine Aktivität oder eine Situation. Bezugsobjekte bahnen eine Möglichkeit symbolischer Ausdrucksfähigkeit an.

 

Um einen Gegenstand für ein hörsehbehindertes oder taubblindes Kind zum Symbol werden zu lassen, muss es mit ihm Erfahrungen im täglichen Umgang gemacht haben. So kann der Badeanzug die Situation des Schwimmen-Gehens repräsentieren, wenn er dem Kind immer wieder vor dem Gang ins Schwimmbad gezeigt wird. Ist das Symbolverständnis angebahnt, kann das Kind antizipieren, es weiß, was kommen wird. Mit Hilfe von Bezugsobjekten hat es eine Möglichkeit, sich in seiner Umwelt zu orientieren, vorausschauend selbstständig tätig zu werden, Wünsche zu äußern und über Erlebnisse zu "sprechen".

 

Sind die Kinder im Gebrauch des Gegenstandes als Bezugsobjekt sicher geworden, kann dieser verkleinert oder reduziert werden. Ein Stück elastischer Stoff wird stellvertretend für den Badeanzug auf ein Kärtchen geklebt, das Bällchen aus dem Bällebecken wird halbiert. Vielleicht bleibt am Ende ein farbiger Punkt übrig oder ein Reliefabdruck zum Tasten, möglicherweise ein abstraktes Zeichen oder die Schrift.

 

Die Verständigung mit Hilfe von Bezugsobjekten stößt an Grenzen, da diese nicht überall und jederzeit verfügbar sind. Sie sind jedoch eine Hilfe im Kommunikationsgeschehen und eine Unterstützung auf dem Weg zum Symbol- und Zeichenverständnis.