50 Jahre Deutsches Taubblindenwerk: Von der Isolation zur gesellschaftlichen Teilhabe

Das Deutsche Taubblindenwerk hat in diesem Jahr allen Grund zum Feiern: sein 50-jähriges Bestehen. Seit 1967 setzt sich die gemeinnützige Gesellschaft für hörsehbehinderte und taubblinde Menschen ein. Mit beeindruckendem Erfolg: Das Deutsche Taubblindenwerk ist die größte Einrichtung ihrer Art in Deutschland und Europa.

Karl-Heinz Baaske legte den Grundstein für das Deutsche Taubblindenwerk

HANNOVER 27.01.2017 – „Die Arbeit ist super“, freut sich Ferhat. Der hör- und sehbehinderte Schüler verkauft Geschenkartikel im „Maulwurfshügel“ im Deutschen Taubblindenwerk. Der Laden führt Jugendliche wie Ferhat an die Arbeitswelt heran und stärkt ihr Selbstvertrauen im Umgang mit Menschen: „Alle sollen wissen, wie behinderte Menschen arbeiten. Wir machen alles ein bisschen anders, aber es klappt gut“, erzählt der 17-Jährige stolz.

Ob Kinder oder Erwachsene, die Förderung und Begleitung von Betroffenen in allen Lebenslagen ist bis heute die Hauptaufgabe und zugleich größte Herausforderung für das Deutsche Taubblindenwerk. Die ursprüngliche Schule ist zu einem umfassenden Bildungsinstitut gewachsen, das derzeit 80 Mädchen und Jungen betreut. Das Angebot reicht von Fördermaßnahmen für Neugeborene bis hin zur beruflichen und gesellschaftlichen Eingliederung der Zehnt- bis Zwölftklässler. Der Wohnbereich verteilt sich mittlerweile auf zwei Standorte: Neben dem Hauptsitz in Hannover mit 60 Plätzen werden am Standort Fischbeck in Hessisch Oldendorf über 120 mehrfachbehinderte taubblinde Menschen betreut. Dazu bereichern eine Werkstatt sowie ein umfassendes Angebot an Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten den Alltag der Betroffenen.

 

Volker Biewald, Geschäftsführer des Deutschen Taubblindenwerks, dankt den vielen Unterstützern der Einrichtung, die die Idee der individuellen Förderung von Menschen mit Behinderung mittragen, weiterentwickeln und leben. „Jeden Tag arbeiten über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, den Ursprungsgedanken vom Deutschen Taubblindenwerk Wirklichkeit werden zu lassen und Betroffenen Wege aus der Isolation zu zeigen. Ich freue mich, auf ein halbes Jahrhundert erfolgreiches Engagement des 'Deutschen Taubblindenwerks' zurückzublicken und gleichzeitig weiß ich: Wir alle setzen uns auch in Zukunft dafür ein, möglichst jedem hörsehbehinderten und taubblinden Menschen Hoffnung zu schenken und ein größtmögliches Maß an Selbständigkeit zu ermöglichen.“

 

Das diesjährige Jubiläum feiert die Einrichtung gemeinsam mit dem Hörgeräte-Unternehmer und Schirmherrn Martin Kind sowie zahlreichen Vertretern aus Politik, Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu den Höhepunkten zählen eine Fotoausstellung und ein zweitägiger Kongress mit internationalen Fachleuten am 10. und 11. Mai in Hannover.

 

Kontakt

Anne Siegmund
Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail a.siegmund@taubblindenwerk.de
Telefon 0511/51008-6617