Werkstattleiter Michael Böhle geht in den Ruhestand

Michael Böhle

HANNOVER/FISCHBECK, 12. April 2021 – Am 31. März 2021 und nach 30,5 Berufsjahren verabschiedete sich Michael Böhle, bisher Leiter der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) im Taubblindenwerk Fischbeck, in den Ruhestand. Ihm folgt Theodor Haralampidis als Leiter der WfbM an den Standorten Fischbeck und Hannover nach.

Bei seiner offiziellen Verabschiedung sprach Volker Biewald, Geschäftsführer des Deutschen Taubblindenwerks, Michael Böhle seinen Dank aus. „Mit Herrn Böhle verabschieden wir einen loyalen Mitarbeiter und einen fachkundigen Werkstattleiter in den wohlverdienten Ruhestand. Herr Böhle hat sich mehr als drei Jahrzehnte lang tatkräftig für das Taubblindenwerk eingesetzt und sich durch seine pragmatische und lösungsorientierte Mitarbeit sehr verdient gemacht.“

Auch Markus Meier, Einrichtungsleiter in Fischbeck, dankte dem ehemaligen Werkstatteiter: „Mit Herrn Böhle verlieren wir nicht nur einen wertvollen und loyalen Mitarbeiter, sondern auch einen Mitarbeiter, der die Einrichtung in Fischbeck und die Arbeit mit mehrfach hörsehbehinderten und taubblinden Menschen prägend mit aufgebaut und begleitet hat.“

Mehr als 30 Jahre im Einsatz für taubblinde Menschen

Als Michael Böhle 1990 kurz nach der Eröffnung der Einrichtung als Ergotherapeut eingestellt wurde, stand er vor der Aufgabe, einen völlig neuen Bereich zu etablieren: Fördergruppe und Werkstatt für mehrfachbehinderte taubblinde Menschen.

„Das bedeutete einerseits eine immense Herausforderung, gleichzeitig aber auch eine Fülle an Möglichkeiten und Perspektiven“, erinnert er sich. „Wir konnten Ideen entwickeln und umsetzen, manches auch wieder verwerfen – aber es war eine wunderbare Zeit, in der wir lernen und erleben durften, dass diese taubblinden Menschen sehr wissbegierig, kreativ und zuverlässig waren. Die Einzigartigkeit der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Kolleginnen und Kollegen, die liebenswerten und manchmal herausfordernden Begegnungen haben mich in dieser Zeit immer wieder erstaunt und persönlich berührt.“

Michael Böhle: langjähriger Wegbegleiter und aktiver Vorreiter

In den folgenden Jahren gestaltete Michael Böhle die Arbeit im Taubblindenwerk in Fischbeck tatkräftig und kompetent mit und brachte inhaltliche Umstrukturierungen und mehrere Erweiterungen der Einrichtungen aktiv mit voran. In der „AG Mobilität“ engagierte er sich für Orientierungshilfen auf dem Außengelände und in den Gebäuden. Er rief die legendäre „Musikgruppe“ ins Leben und spielte gemeinsam mit hörsehbehinderten und blinden Bewohnern*innen Oldies und Schlager. Als Imitator u.a. von Udo Lindenberg und Peter Maffay bereicherte er viele Feste und den Arbeitsalltag.

Auch Jürgen Hennies, der bis August 2020 Einrichtungsleiter in Fischbeck war, erinnert sich gern an die Zusammenarbeit mit Michael Böhle: „In meiner Zeit als Einrichtungsleiter habe ich über 25 Jahre mit Michael Böhle hervorragend zusammengearbeitet – im Alltäglichen und im Besonderen. In besonderer Erinnerung werden mir unsere gemeinsamen Tagungen der ARGE im VBS bleiben, wo wir mit Kollegen*innen aus ganz Deutschland unsere aktuellen Themen bearbeitet haben, engagierte Kollegen*innen kennenlernten und vielfältige Eindrücke in deren Einrichtungen sammeln konnten. Weiter in besonderer Erinnerung bleiben unsere durchgeführten kulturellen Veranstaltungen – von der Benefizveranstaltung für Flutopfer bis zum Dunkelcafé."

„Eine intensive Zeit mit ganz vielen Erinnerungen“, resümiert Michael Böhle. „Es war alles dabei, was das Leben zu bieten hat: Erfolge und Enttäuschungen, Lachen und Weinen. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die in unseren Einrichtungen in Hannover und Fischbeck leben, lernen und arbeiten, waren und sind jede Anstrengung wert, um für sie eine gute und lebenswerte Gegenwart und Zukunft zu ermöglichen.“

Wir danken Michael Böhle für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand, und eine wunderbare Zeit mit seiner Familie und seinen zwei Enkelkindern.