Neue Erfahrungen an alter Stelle: Ein Praktikumsbericht von Ben Seegert

HANNOVER/FISCHBECK, Januar 2021 - Ein leicht mulmiges Gefühl gepaart mit großer (Vor-)Freude, so würde ich den Morgen vor meinem ersten Arbeitstag im Deutschen Taubblindenwerk beschreiben.

Mein Name ist Ben Seegert. Ich war für etwa drei Monate Praktikant in der Öffentlichkeitsarbeit und auch beim Technischen Dienst habe ich das ein oder andere Mal mit angepackt.
Nun bin ich also wieder da. Das war mein zweites Gefühl an jenem ersten Morgen, nachdem ich auf meinem neuen Arbeitsplatz angekommen war. Alte Stelle, neue Arbeit, könnte man sagen. Aber warum schreibe ich das?

Ein kurzer Blick in die Vergangenheit. Als gelernter Heilerziehungspfleger hatte ich bereits das Vergnügen in diesem Haus zu arbeiten. Von 2010 - 2012 habe ich zwei tolle und intensive Jahre im Bildungszentrum, in Haus 2 verbracht. Äußere Umstände beendeten diese Zeit, aber ganz aus dem Kopf ging mir die Einrichtung nie.

Nun sind acht Jahre vergangen. Für mich eine sehr bewegte Zeit, in der die Gesundheit mir einen Streich spielte. Jetzt wieder da zu sein und vier Stunden am Tag arbeiten zu können, ist ein großer Erfolg für mich. Ermöglicht durch eine zweijährige Reha mit diversen Praktika, wie eben jenes, jetzt im Deutschen Taubblindenwerk.

Und wie sieht meine neue Arbeit aus? Ganz anders als früher, aber sie macht mir genau so viel Freude! Ich stellte fest, tolle Kollegen gibt es nicht nur im Erziehungsdienst, sondern auch in den Büros der Einrichtung, mit denen ich früher nichts zu tun hatte. Und wenn es mir doch einmal „zu viel“ mit der Büroarbeit wurde, hatte ich noch das große Projekt mit dem Technischen Dienst, neue Türschilder für das gesamte Haus herzustellen und anzubringen. Ein neues, frisches Outfit, mit neuem Farbdesign für jeden Bereich.

Meine größte Sorge, Büroarbeit ist langweilig und eintönig, hat sich zum Glück überhaupt nicht bestätigt. Die Öffentlichkeitsarbeit ist so vielseitig. Ich habe einen Filmdreh begleiten können, Interviews geführt, PowerPoint Folien designt, Artikel geschrieben, Internetrecherchen zu diversen Themen betrieben, Aufkleber hergestellt und Spendendosen entworfen – und ich bin mir sicher, da war noch einiges mehr.

Ich bin jeden Morgen gerne zur Arbeit gefahren und habe mich auf die Kollegen und meine Aufgaben gefreut. Na klar, es gab sicherlich auch mal Tage an denen nicht alles so geklappt hat wie ich es mir vorstellte oder ich kürzertreten musste als mir lieb war, aber auch dieses sind wichtige Erfahrungen die zu einem Reha Prozess dazugehören. Da mir dieser Raum von den Kollegen geben wurde, konnte ich mein Verhalten anpassen und so meine Leistungsfähigkeit verbessern.

Hat mich denn das Praktikum weitergebracht? Auf jeden Fall! Zwei große Fragen begleiteten meine gesamte Reha. Wie viele Stunden kann ich wieder arbeiten und welche Arbeit gibt es für mich als Alternative zu meinem erlernten Beruf?

Über die Arbeitszeit war ich mir schon länger im Klaren, aber die große Frage war immer noch, wo kann ich arbeiten und was macht mir Spaß? Diese Antwort habe ich hier im Deutschen Taubblindenwerk gefunden.

Ein besonderer Dank geht an Angelo D’Aprea, Leiter Technischer Dienst, der Mann für alles, der trotz der vielen Arbeit immer für mich erreichbar war. An Anne Prechtel, Öffentlichkeitsarbeit, die mich täglich angeleitet hat und mir einen tollen Einblick in Ihre Arbeit gegeben hat und Marie Jones, Leiterin Personalabteilung, die mir das Praktikum ermöglicht hat und immer ein offenes Ohr hatte. Danke für die tolle Zeit!

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