1.545 Jahre für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen: Deutsches Taubblindenwerk feiert seine Jubilare

HANNOVER/FISCHBECK, November/Dezember 2020 – Das Deutsche Taubblindenwerk feiert in diesen Tagen seine treuesten Mitarbeiter. „Wir danken Ihnen für den langen Einsatz, die persönliche Verbundenheit und die Begeisterung für die Arbeit mit taubblinden und hörsehbehinderten Menschen“, begrüßt Volker Biewald die anwesenden Mitarbeiter zur diesjährigen Jubiläumsfeier in Hannover. Der seit sechs Jahren amtierende Geschäftsführer fasst anschließend zusammen, was die Bundesrepublik in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat. Viele Ereignisse und Veränderungen, die auch das Deutsche Taubblindenwerk seit seiner Gründung 1967 bewegt haben. Dennoch bleibt das Ziel, der Einsatz für ein besseres Leben von taubblinden und hörsehbehinderten Menschen, nach wie vor gleich.

Das Deutsche Taubblindenwerk schätzt jedes Jahr seine Jubilare für die geleistete Arbeit – in einem Corona-Jahr fällt der Rahmen etwas anders aus. Dennoch kommt der persönliche Dank der Vorgesetzten aus dem Bildungszentrum Hören – Sehen – Kommunikation, dem Erziehungs- und Betreuungsdienst, dem Wohnbereich und der Verwaltung für die Mitarbeiter in Hannover und Fischbeck von Herzen. Insgesamt 71 Männer und Frauen begehen in diesem Jahr ihr Dienstjubiläum und kommen zusammen auf die stolze Summe von 1.545 Jahren für das Deutsche Taubblindenwerk. „Diese Arbeit in ungezählten Einsätzen am Wochenende, im Schichtdienst oder bei Veranstaltungen verdient jede Würdigung“ so Biewald weiter. Immerhin ist sie der Grundstein für den Erfolg des Deutschen Taubblindenwerks und die Anerkennung als eine der größten und einflussreichsten Einrichtungen für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen.

Die Kraft des Deutschen Taubblindenwerks und die Begeisterung für die Arbeit mit Menschen mit einer doppelten Sinnesbeeinträchtigung sind auch bei den geehrten Mitarbeitern zu hören. „Ich arbeite in einem Superteam und gehe hier freiwillig nicht mehr weg“, stellt Britta Heydemann zu ihrem zehnjährigen Jubiläum mit einem Augenzwinkern fest. Die 36-jährige Ergotherapeutin ist in der Lehrwerkstatt tätig und wird von Volker Biewald besonders für ihre Kreativität und den Ideenreichtum in der Arbeit mit taubblinden und hörsehbehinderten Jugendlichen gewürdigt.

Auch Christopher Jones hat wie seine Kollegin 2010 im Schulbereich des Deutschen Taubblindenwerks angefangen. Ein Jahr später wechselte der Heilerziehungspfleger in den Wohnbereich, weil er schon immer lieber mit Erwachsenen arbeiten wollte. „Wenn ich ein Stück Normalität schaffe und mich überflüssig machen kann, dann bin ich zufrieden“, beschreibt der 36-Jährige seine Motivation. Eine ganz besondere Erinnerung hat er an zwei Bewohner mit Usher-Syndrom, die eine große Leidenschaft für Kultur und Geschichte haben und das Konzentrationslager Auschwitz besuchen wollten. Er konnte ihnen den Wunsch erfüllen und sie auf der Reise begleiten: „Wir waren eine Woche lang in Krakau und ich habe ihnen die vierstündige Führung durch Auschwitz übersetzt.“

Wir danken den Jubilaren für den langjährigen tatkräftigen Einsatz und die Arbeit, die Sie jeden Tag für die Menschen im Deutschen Taubblindenwerk leisten!