Melissa Glomb: Neue Geschäftsleiterin Organisationsentwicklung

HANNOVER/FISCHBECK, 13.03.2023. – Die Geschäftsleitung des Deutschen Taubblindenwerks (DTW) hat ein neues Gesicht: Seit Ende letzten Jahres ist Melissa Glomb als Geschäftsleiterin Organisationsentwicklung im DTW tätig und arbeitet in dieser Funktion eng mit Geschäftsführer Volker Biewald zusammen.

Bereits seit 2014 ist Melissa Glomb für das Deutsche Taubblindenwerk tätig. Zunächst als Krankenschwester im Bildungszentrum Hören – Sehen – Kommunikation angestellt, wurde sie später Stellvertretende Erziehungsdienstleiterin und war zuletzt als Leiterin der Abteilung „Dienste und Projekte“ tätig.

Melissa Glomb hat Pflege- und Gesundheitsmanagement mit einem Abschluss als M.Sc. Management studiert. Derzeit promoviert sie berufsbegleitend in Sozialwissenschaften. Ihre Doktorarbeit ist ein EU-Vergleich über die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen in der medizinischen Versorgung.

Im Interview spricht Frau Glomb über ihre neue Funktion in der Geschäftsleitung und Zukunftsperspektiven für das Deutsche Taubblindenwerk.

Frau Glomb, Sie sind seit Dezember 2022 Geschäftsleiterin Organisationsentwicklung im Deutschen Taubblindenwerk. Eine neu geschaffene Stelle. Welche Aufgaben haben Sie in dieser Funktion?

Die veränderten Anforderungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen, wie das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und die veränderten Forderungen der Selbsthilfe, führen dazu, dass sich Einrichtungen der Eingliederungshilfe neu strukturieren und ihre Leistungsvereinbarungen anpassen und neu verhandeln müssen. Da zusätzlich eine Vielzahl weiterer Herausforderungen wie die Digitalisierung und der Fachkräftemangel auf uns zu kommen, hat das Deutsche Taubblindenwerk in Absprache mit den Gesellschaftern entschieden, die Geschäftsleitung umzustrukturieren. So wurde eine neue Position mit dem Titel „Geschäftsleitung Organisationsentwicklung“ geschaffen, die sich mit diesen Themen beschäftigt.

Als Geschäftsleiterin Organisationsentwicklung bin ich dafür zuständig, neue Ideen und Konzepte zu erschaffen, wie wir das Deutsche Taubblindenwerk weiterentwickeln, um mit den aktuellen Herausforderungen bestmöglich umzugehen. Dazu gehören die Weiterentwicklung unserer Leistungsangebote, aber auch die Überarbeitung unserer Organisations- und Leitungsstruktur.

Wie stellt sich das Deutsche Taubblindenwerk zukunftssicher auf?

Ich halte es für erforderlich, dass wir wertfrei anerkennen, dass sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Forderungen der Selbsthilfe verändert haben und wir dadurch zwangsläufig auch unsere Leistungsangebote verändern sollten. Auch der technische Fortschritt und die Digitalisierung machen vor unserer Einrichtung und den Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung nicht halt. Im Gegenteil: Sie bieten unserer Klientel viele neue Möglichkeiten, die wir künftig gern nutzen wollen.

Welche Herausforderungen gibt es aktuell aus Ihrer Sicht?

Die größten Herausforderungen und Chancen sehe ich in der Umsetzung des BTHGs. Für uns bedeutet es, dass wir unsere Konzepte grundlegend überarbeiten, anpassen und neu verhandeln müssen. Für unsere Klient*innen bedeutet es hoffentlich ein großer, weiterer Schritt Richtung Selbstbestimmung. Weitere Herausforderungen sehe ich langfristig in der Personalgewinnung- und bindung und in der Umsetzung der Digitalisierung.

Wo sehen Sie das Deutsche Taubblindenwerk in fünf Jahren?

In fünf Jahren bieten wir im optimalen Fall in vielen Bereichen individuellere Leistungen an und werden somit der Heterogenität unserer Klientel gerecht. In vielen Bereichen findet eine räumliche Sanierung statt und unsere Räumlichkeiten sind mit einer taubblinden-spezifischen Raumausstattung und entsprechenden Hilfsmitteln versehen. Die Umsetzung der Digitalisierung ist uns bereichsübergreifend gelungen und erleichtert unsere Arbeitsprozesse. In fünf Jahren werden wir die Aufgaben dieses Prozesses nicht abgeschlossen haben, aber wir sind hoffentlich auf einem guten Weg.

Vielen Dank für das Gespräch.