Ines Weber

Sonderpädagogin und Masterstudentin an der University of Groningen NL

Während meines Studiums der Sonderpädagogik mit den Fachbereichen Hörgeschädigtenpädagogik und Pädagogik der Lernförderung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat mich die Thematik Taubblindheit/Hörsehbehinderung bereits fasziniert. Entsprechend habe ich mich bereits während des Studiums intensiv mit diesem Fachbereich u.a. in der wissenschaftlichen Arbeit zum Staatsexamen beschäftigt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des 1. Staatsexamens begann ich meine Arbeit als Sonderpädagogin an der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn im März 2019.

Meine derzeitige Arbeitstätigkeit verteilt sich auf die Arbeitsbereiche der Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung und dem wissenschaftlichen Forschungsprojekt "IKI-TAU" unter Leitung von Professorin Andrea Wanka an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

Darüber hinaus bin ich derzeit Teilnehmerin des einzigen internationalen, englischsprachigen Masterstudiengangs mit dem Schwerpunkt Kommunikation und Taubblindheit/Hörsehbehinderung „Communication and Deafblindness“ der University of Groningen in den Niederlanden. Voraussichtlich werde ich diesen gemeinsam mit meinen Kollegen aus Deutschland, den Niederlanden, Neuseeland, Frankreich, Japan und Sambia im Herbst 2020 erfolgreich abschließen. Im Zuge meiner Masterarbeit befasse ich mich noch differenzierter mit dem Forschungsprojekt "IKI-TAU", konkret mit dem Schwerpunkt der Entwicklung des Assessment Hören.

Referentin zum Thema "Einblick in aktuelle Forschungsprojekte zum Thema Taubblindheit/Hörsehbehinderung"

Das Forschungsprojekt "IKI-TAU" unter Leitung von Professorin Andrea Wanka befasst sich mit der Entwicklung einer Testdiagnostik zur Identifizierung von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung. Liegt der Verdacht einer möglichen Taubblindheit/Hörsehbehinderung vor, können mithilfe des Diagnostikinstruments die funktionalen Hör- und Sehfähigkeiten getestet und eingeschätzt werden. Zielführend ist neben der Entwicklung eines solchen Diagnostiktools die Identifikation von Schülern an Schulen mit dem Schwerpunkt geistige und körperliche Entwicklung und die Information über die Möglichkeit einer spezifischen Beratung.

Die Anwendung der Testdiagnostik ist so konzipiert, dass sowohl Pädagogen als auch ungelernte Kräfte ohne taubblindenspezifische bzw. pädagogische Kenntnisse die Testung durchführen können. Als Probanden kommen alle Menschen infrage, bei denen ein Anfangsverdacht auf Taubblindheit/Hörsehbehinderung vorliegt. Neben einer Vielzahl von Schülern mit verschiedenen komplexen Bedarfen kommen auch jene ohne komplexe Bedarfe sowie erwachsene Menschen in Betracht. Entsprechend richtet sich der Vortrag an alle Personen und Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung und weiteren komplexen Bedarfen arbeiten.