Nachruf auf unsere ehemalige Kollegin Anke Grauel

„Man lebt zweimal. Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung“ (Honoré de Balzac)

HANNOVER, 25. November 2019 - Seit 1967 war Anke Grauel in der Taubblindenarbeit tätig, zu Beginn in der Taubblindenabteilung der Blindenschule Hannover. Gemeinsam mit Karl-Heinz Baaske war sie maßgeblich am konzeptionellen Aufbau des Taubblindenzentrums beteiligt. Am 22. Oktober 1974 wurde sie zur Studiendirektorin ernannt und 1986 übernahm sie die stellvertretende Leitung des Taubblindenzentrums.

Viele Jahre kümmerte sie sich um ihre Pflegetochter, die nach Abschluss der Schulzeit in Fischbeck lebte.

Anke Grauel war deutschlandweit sowohl in der Frühförderung taubblinder Kinder als auch in der Erwachsenenfortbildung zu den Themen Taubblindheit und Hörsehbehinderung tätig. In ihrer Funktion der Leitung des Fachbereichs Kommunikation war sie eine der ersten Kollegen, die es verstanden haben, wie grundlegend der Aufbau stabiler Kommunikationssysteme für taubblinde Kinder und Jugendliche ist, Systeme die unterstützen und über das Lautsprachsystem hinausgehen. Ihr Bestreben, dass alle Mitarbeiter im Bildungszentrum die Grundlagen der Gebärdensprache beherrschen, ermöglichten die heute noch regelmäßig stattfindenden Gebärdenkurse.

Ein streitbarer Geist, streitbar im Sinne der ihr anvertrauten Personen, streitbar im Sinne des Fortschrittes, im Sinne der Fachlichkeit. Ihre Mitarbeit in Fachkreisen, Arbeitsgemeinschaften, an Publikationen und Vorträgen wurde national und international sehr geschätzt.

Im Juni 2001 verabschiedeten wir die stellvertretende Direktorin des Bildungszentrums Hören – Sehen – Kommunikation, Anke Grauel, in den Ruhestand.

Wir haben eine geschätzte Vorgesetzte, Kollegin und Freundin verloren, die vielen von uns Vorbild war und den Weg gewiesen hat.

„Nichts stirbt, was in Erinnerung bleibt.“

Für das Deutsche Taubblindenwerk gemeinnützige GmbH
Bettina Trissia
Direktorin Bildungszentrum Hören - Sehen - Kommunikation