Schulleiterin Gudrun Lemke-Werner verabschiedet sich in Ruhestand

Maria Grodzki vom Landesbildungszentrum für Blinde überreicht die Entlassungsurkunde

HANNOVER 19.06.2017 - 35 Jahre arbeitete Gudrun Lemke-Werner für das Deutsche Taubblindenwerk. Nach einem erfüllten Berufsleben geht die Schulleiterin zum 31. Juli in den Ruhestand. Mit einem Zitat von Amos Oz wandte sie sich an die rund 80 Kollegen, Wegbegleiter und Freunde bei der offiziellen Verabschiedung im Konferenzsaal: „Ein wenig Bosheit – und der Mensch bereitet den Menschen die Hölle. Ein wenig Mitgefühl, ein wenig Großzügigkeit – und der Mensch bereitet dem Menschen das Paradies." 

 

Gudrun Lemke-Werner kann auf eine eindrucksvolle Karriere blicken. 1982 führte sie ihr Berufsweg ins Deutsche Taubblindenwerk, als sie in der Schule als Taubblindenlehrerin begann. Über 20 Jahre später wurde sie Direktorin und leitet seit 2003 die Geschicke des heutigen Bildungszentrums Hören - Sehen - Kommunikation.

Während dieser Zeit hat sich das Schulangebot stark erweitert. Die Einrichtung bietet Eltern von hörsehbehinderten und taubblinden Kindern mit einem Sonderkindergarten und einem Überprüfungs- und Beratungsteam eine strukturierte Frühförderung. Die Studiendirektorin hat die Entwicklung des Deutschen Taubblindenwerks zu einer fachlich anerkannten und national sowie international bestens vernetzten Bildungs- und Fördereinrichtung u.a. mit der Ausrichtung des Internationalen Fachkongresses 2008 in Hannover mit rund 800 Teilnehmern maßgeblich vorangetrieben.

 

Zum Abschied dankte Geschäftsführer Volker Biewald Gudrun Lemke-Werner für die äußerst engagierte, zugewandte und kollegiale Zusammenarbeit und wünschte ihr von ganzem Herzen alles Gute für den Wechsel vom "Antriebsmodus" für das Deutsche Taubblindenwerk in den "Zeit-für-sich-Modus". Als stellvertretender Schulleiter betonte Herbert Kubis in seiner Rede die soziale und emotionale Kompetenz der Direktorin: "Gudrun Lemke-Werner hat vieles von dem verkörpert, was man sich von einer Führungsfigur wünscht. Sie hat Entscheidungsprozesse immer gut abgewogen und möglichst alle Betroffenen oder Beteiligten einbezogen, Wertschätzung gezeigt und das selbst mit erarbeitete Leitbild unserer Einrichtung tagtäglich gelebt.“

 

Zum Abschied schenkten die rund 80 Mädchen und Jungen eine farbenfrohe Nana-Figur, die die Schüler gemeinsam mit Lehrern und Erziehern über viele Wochen in geheimer Mission erstellt hatten. Die überdimensionale Plastik trägt das klassische Blindensymbol, eine Armbinde, und wird ganz bestimmt einen Ehrenplatz im Garten von Gudrun Lemke-Werner finden.

Herzlich verabschieden sich Mitarbeiter und Freunde von der beliebten Schulleiterin

Die Freude über das Abschiedgeschenk der Schüler ist bei Gudrun Lemke-Werner groß

Über Wochen hatten die Mädchen und Jungen die farbenfrohe Nana-Figur gebaut und bemalt